Pflegeeltern stellen für die ihnen anvertrauten Kinder bedeutsame Bezugspersonen dar. Wie sie sich um Pflegekinder sorgen und sie erziehen, kann einen großen Unterschied machen. Ist eine Unterbringung in einer Pflegefamilie stabil und Kinder müssen möglichst wenige Wechsel verkraften, kann sich dies positiv auf ihr psychisches Wohlbefinden und ihre schulische Entwicklung auswirken. Zugleich sind Pflegekinder häufiger psychisch und somatisch erkrankt als Kinder, die in ihren Herkunftsfamilien aufwachsen. Verhaltensauffälligkeiten können Pflegeeltern sehr fordern und die Platzierung auf eine Probe stellen. Somit scheint es unabdingbar, Pflegeeltern auf ihre verantwortungsvolle Aufgabe bestmöglich vorzubereiten und zu begleiten.
Im Rahmen einer Befragung aller Jugendämter in Deutschland von September 2023 bis Februar 2024 wurde die Bandbreite an Unterstützungsmaßnahmen für Pflegeeltern erhoben. Von 577 kontaktierten Ämtern deutschlandweit beteiligten sich 215 an der Befragung, dies entspricht einer Rücklaufquote von 37.3 %.
Ergebnisse:
- In der Vorbereitungsphase werden Pflegeeltern am häufigsten Beratungsgespräche durch Mitar-beitendes des Jugendamtes (94 %), einmalige (63.7 %) oder mehrteilige (77.2 %) Fortbildungsangebote oder informelle Austauschmöglichkeiten mit anderen Pflegefamilien (77.2 %) unterbreitet.
- Ist ein Pflegekind in der Familie angekommen, dominieren weiterhin dieselben Unterstützungsformen - wenn auch in einer veränderten Häufigkeit. Zusätzlich werden v.a. Coachings und Supervisionen durch externe Personen oder Träger angeboten (74.2 %).
- Jugendämter investieren viel Zeit und Mühe, um mehrteilige Fortbildungs- oder Trainingsangebote für Pflegefamilien zu unterbreiten. So gaben 86.2 % an, dass solche Angebote selbstkonzipiert worden.
- Trotz dieser großen Angebotsspannbreite in der Vorbereitung und Begleitung von Pflegeeltern gaben 92.4 % der teilnehmenden Ämter an, in der Zukunft nicht auf ausreichend Pflegefamilien zurückgreifen zu können.
Eine ausführlichere Darlegung der Ergebnisse (auch qualitativer Art) finden Sie weiter unten. Eine Publikation in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift befindet sich in Vorbereitung. Sobald die Veröffentlichung erfolgt ist, werden Sie hier einen entsprechenden Link finden.
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